18 Nov Die drei Kardinalfehler bei der Bewerbung, die Sie noch NICHT kennen
Wenn Sie über Fehler bei der Bewerbung denken, werden Sie von meisten Jobcoaches meist die gleichen Aussagen erhalten: Aber warum Sie sind aber nach der Umsetzung oder Korrektur der Fehler noch immer erfolglos?
Ich möchte Ihnen gerne in diesem Blog drei weitere Fehler auflisten, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen. Das sind wahrscheinlich die wahren Gründe für Ihre Erfolglosigkeit! Bei der richtigen Umsetzung werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit rasch zu einem neuen Job kommen.
Nun mal der Reihe nach: was sind die klassischen Empfehlungen der Jobcoaches – was ist zu vermeiden:
- Unternehmen oder Adresse falsch geschrieben
- Keine oder fehlerhafte Anrede
- Mangelnde Rechtschreibung oder Grammatik
- Unvollständiger Absender
- Unseriöse Emailadresse
- Fehlende Individualität
- Fehlende Struktur
Und wenn Sie nun alles richtig machen, werden sie wahrscheinlich noch immer keinen Job bekommen. Das ist echt frustrierend.
Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass Sie auch trotz Fehler zu einem Gespräch eingeladen werden, wenn Sie für das Unternehmen ein:e interessante:r Kandidat:in sind. Sind Sie jedoch älter als 35 Jahren, hatten schon einige Berufswechsel hinter sich und bewerben sich nicht auf eine Stelle oder eine Branche in der Fachkräftemangel herrscht (IT-Branche, Gesundheits- und Pflegebereich etc.), dann kann die Personalsuche anspruchsvoll werden.
Nehmen wir doch als Beispiel eine:n junge:n IT-Spezialisten/in für die Softwareentwicklung, der/die eine gefragte Programmiersprache beherrscht. Diese:r Bewerber:in wird wahrscheinlich gar keine Bewerbung mehr schreiben müssen, sondern wird ganz einfach direkt angesprochen und kann unter mehreren Jobs mit einer Topbezahlung rechnen.
Ob Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden hängt vor allem von Ihrer Qualifikation und ob Sie der Arbeitsmarkt dringend benötigt werden ab. Wenn dem nicht so ist, dann wird es für Sie sehr, sehr herausfordernd.
Die drei Kardinalfehler bei der Bewerbung – die Sie noch NICHT kennen:
- 2/3 Ihrer Bewerbungen sollten Initiativbewerbungen sein.
95 % alle Bewerber:innen bewerben sich nur auf öffentlich ausgeschriebene Positionen und NICHT initiativ. Bitte beachten Sie das zwei Drittel aller Stellenbesetzungen niemals ausgeschrieben werden, diese Positionen werden durch Zufälle, Beziehungen, Initiativbewerbungen besetzt. Das bedeutet für jede:n Bewerber:in, weg von der reinen Bewerbung auf Stellenausschreibungen, hin zu Initiativbewerbungen. Z.B. Unternehmen wo sie immer schon arbeiten wollten, Mitbewerber:innen ihres/r letzten Arbeitgebers/in, Unternehmen die Ihre Qualifikation jetzt benötigen könnten etc. Die Zahl ist nahezu unendlich (das sind 695.000 Firmen in Österreich Quelle: Google). Viele dieser Unternehmen könnten Ihre Qualifikation benötigen, kennen Sie aber noch nicht – das sollten Sie ändern!
- Keine oder schlechte Präsenz in sozialen Netzwerken (XING und LinkedIn)
Ich bin seit 30 Jahren Personalberater und seit 13 Jahren Jobcoach und es ist sehr auffällig, dass erfolglose Bewerber:innen oft keine oder eine schlechte Präsenz in sozialen Netzwerken haben.
Die beliebtesten Ausreden sind: „Ich weiß ja nicht wer das sieht“ – „Es funktioniert ja nicht“ – „Wenn mich jemand einstellen möchte tut er dies so oder so“ – „XING und LinkedIn ist mir nicht vertraut“.
Und auf der anderen Seite gibt es diejenigen Bewerber:innen, die unter vielen Jobangeboten wählen können, und diese sind zumeist perfekt in XING und LinkedIn positioniert und arbeiten auch aktiv damit. Es ist ein großer Irrtum, es genügt wenn ich einen Eintrag in einem sozialen Netzwerk habe und mehr ist nicht zu tun. Viele Bewerber:innen, die so mit den sozialen Netzwerken arbeiten, werden sehr bald feststellen, dass es nicht funktioniert und werden dann mit Ihrer Sichtweise bestätigt: ES FUNKTIONIERT NICHT.
Wichtig ist es mit XING und LinkedIn intensiv zu arbeiten, die Zahl der Kontakt auf mindestens 500 zu erhöhen und aktiv zu kommunizieren. Und auch wenn Sie einen Job bereits haben, bitte auch weiterhin aktiv sich in den sozialen Netzwerk bewegen.
- Verbeißen an der Personalabteilung und am Headhunter
Viele Bewerber:innen erzählen mir wie unprofessionell und inkompetent Recruiter und Headhunter (Personalberater:innen) agieren und führen heftige Streitgespräche mit diesen Personen. Ja es stimmt Recruiter, Personalist:innen und Personalberater:innen arbeiten oft schlecht vorbereitet und unprofessionell. Viele sind schlecht oder kaum ausgebildet und sehr schlecht über offizielle und inoffizielle Stellen informiert. Das ist einfach so und wird sich nicht ändern, egal wie sehr Sie sich darüber beschweren, Einträge in Kununu durchführen und Ihren Unmut der Welt mitteilen.
Und wenn alles nicht sofort funktioniert, empfehlen wir dran zu bleiben, manchmal dauert es ein wenig länger.